Bau des neuen Orang-Utan-Hauses
Endlich ist der Startschuss für den Bau eines neuen Hauses für unsere Orang-Utans gefallen. Mit einer geplanten Bausumme von 20 Millionen Euro ist es das größte Bauprojekt in der Geschichte unseres Zoos. Nach einer intensiven Planungs- und Abstimmungsphase nimmt unser lang gehegter Wunsch nach einer tiergerechten und naturnahen Unterbringung für unsere Orang-Utans mehr und mehr Gestalt an. Hier informieren wir Sie über aktuelle Meldungen zum Bauprojekt und stellen das neue Haus vor.
Virtueller Rundgang
Neuigkeiten zum Orang-Utan-Haus

Bauupdate vom Orang-Utan-Haus
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Das derzeitige Orang-Utan-Haus entspricht nicht dem zeitgemäßen Verständnis für moderne und innovative Tierhaltung. Trotz der bedeutenden Zuchterfolge bei den vom Aussterben bedrohten Menschenaffen und dem liebevollen Engagement unserer Tierpfleger*innen besteht dringender Handlungsbedarf, um die geltenden Haltungsrichtlinien für die Unterbringung unserer Tiere zu erfüllen.
Das neue Orang-Utan-Haus wird nicht allein für unsere heutigen Orang-Utans gebaut, sondern vielmehr für künftige Generationen. Wichtigste Innovation ist die räumliche Anpassung an die natürliche Sozialstruktur der Orang-Utans. Es werden deshalb nicht nur Gehege für Weibchen und deren Nachkommen entstehen, sondern auch für solitäre Männchen, die auch im Freiland Einzelgänger sind.
Konzept und Lage

Das Hauptanliegen der Planungen war es, ein tiergerechtes Haus für die Menschenaffen zu schaffen. Darüber hinaus soll den Besuchern*innen ein Einblick in den ursprünglichen Lebensraum der Orang-Utans gegeben. So entstand die Idee zusätzliche Anlagen und Terrarien für andere in Südostasien beheimatete Tierarten zu schaffen.
Für die Realisierung des Bauvorhabens wurden verschiedene Standorte im Zoo geprüft, die die geeignetsten Bedingungen für den geplanten Neubau bieten. Die Entscheidung fiel schließlich auf das Areal, an dem sich das alte Affenhaus und die ehemalige Anlage der Kubaflamingos befand.

Da die Kubaflamingos eine Voliere und ein größeres Winterhaus benötigten, konnten hier zwei notwendige Bauprojekte sinnvoll miteinander verbunden werden. Mit der Fertigstellung der neuen Flamingovoliere im November 2020, war Baufreiheit für das neue Orang-Utan-Haus geschaffen.
Außenanlagen

In ihren Herkunftsgebieten leben Orang-Utans geschützt in den Bäumen der tropischen Regenwälder Südostasiens. Dies wurde bei der Konzeption des Neubaus berücksichtigt. So entstand die Idee von innenliegenden Außenanlagen. Durch die Umschließung des Außengeheges mit einem kreisförmigen Mantelbau, werden die Tiere nicht nur besser vor Lärm, sondern auch vor Wettereinflüssen geschützt. Dadurch können die Außenanlagen länger im Jahr von den Orang-Utans genutzt werden. Trotz der geschützten Außenanlagen sollen die Orang-Utans die Möglichkeit zum Weitblick haben. Ein weiterer Planungsschwerpunkt lag daher auf der vertikalen Gestaltung der Anlagen. Mit einer Gesamthöhe von zehn Metern können die Orang-Utans künftig an Aussichtspunkten in den Zoo und Großen Garten blicken.
Raumprogramm
Die Gehegegrößen des Hauses orientieren sich an den Angaben aus dem „Gutachten über Mindestanforderung an die Haltung von Säugetieren“ des BMEL, den von der europäischen Zoovereinigung EAZA veröffentlichten „Best Practice Guidelines“ und an den Erfahrungen aus anderen Zoos. Alle Tiere, mit Ausnahme der Python und den kleineren Reptilien, erhalten sowohl Innen- als auch Außengehege. Für Binturong und Glattotter stehen zusätzliche, nicht einsehbare Bereiche bereit, in denen beispielsweise ausgewachsene Jungtiere separiert werden können, die die Familiengruppe verlassen.

Die größte Herausforderung für die Raumplanung stellen die Orang-Utans dar. Für den Umgang und die Haltung dieser Menschenaffen ist ein hohes Maß an Flexibilität entscheidend. Die einzelnen Gehege werden als Kompartimente einer großen Anlage betrachtet. Diese werden so miteinander verbunden, dass für jeden Orang-Utan jederzeit jedes Gehege nutzbar gemacht werden kann. Die einzelnen Gehege verfügen über eine Vielzahl von Verbindungen, die sich je nach Bedarf öffnen oder schließen lassen.
Neben der Haltung einer dreiköpfigen Zuchtgruppe mit Nachwuchs, erlaubt die neue Anlage auch die Haltung eines weiteren erwachsenen Zuchtmännchens. Dies war von Beginn an eines der Hauptziele der Konzeption und wird vom EEP, dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, so gefordert. Auch erwachsener Nachwuchs kann in einem anderen Gehege untergebracht werden, bis für ihn ein passender neuer Zoo gefunden wird.
Insgesamt können die Orang-Utans so drei Außen- und vier Innengehege nutzen. Zusätzlich stehen ihnen hinter den Kulissen kleinere Gehege für Training oder Quarantäne zur Verfügung.
Die zukünftigen Bewohner
Neben den Orang-Utans werden im neuen Haus weitere Tierarten Südostasiens zu sehen sein. Dazu gehören die bereits im Zoo lebenden Aldabra-Riesenschildkröten sowie ganz neue Tierarten, wie die selten in Zoos gezeigten Glattotter und eine weitere attraktive Affenart aus der Gruppe der Languren. Es ist geplant die neue Affenart mit den Orang-Utans zu vergesellschaften. Außerdem werden in Terrarien verschiedene Reptilien einziehen.
Drei tropische Landschaftsräume

Der natürliche Lebensraum der Sumatra-Orang-Utans ist der tropische Tieflandregenwald Sumatras.
Neben dem Regenwald umfasst der tropische Lebensraum noch eine Vielzahl weiterer Landschaften. In und um das neue Haus sollen verschiedene Biotope der Tropen dargestellt werden. Dafür werden drei Themenräume inszeniert, durch die unsere Besucher*innen geleitet werden:
- das Grüne Dickicht mit Einblick in das Binturong-Gehege
- die Grünen Berge und Täler unter Baumriesen mit dem hügeligen Freigehege der Orang-Utans und dem 'Flusstal' der Glattotter
- der Tropische Strand mit Einblick in das Gehege der Aldabra-Riesenschildkröten.
Fassadenkonzept
Die Fassade soll in abstrahierter Form an den Lebensraum der Orang-Utans erinnern. Der Besucher schaut aus seiner „Augenhöhe“ in den Regenwald und versucht die Orang-Utans zu entdecken.
Verschieden dicke und geneigte Baumstämme gliedern die Fassade des kreisrunden Gebäudes. Die Stämme treten bis zu sechs Zentimeter aus der Fassadenebene heraus und sorgen damit für ein starkes Licht- und Schattenspiel. Überdimensional große Orang-Utans, die ebenfalls plastisch aus der Fassade heraustreten, klettern von Baum zu Baum.
Die ankommenden Besucher können schon von weitem versuchen, die Orang-Utans zu entdecken.
Flächen und Kosten
Flächen und Volumen | |
Nutzungsfläche | ca. 2.095 m² |
Netto-Raumfläche | ca. 3.440 m² |
Brutto-Grundfläche | ca. 4.164 m² |
Brutto-Rauminhalt | ca. 21.173 m³ |
Kostenberechnung* brutto | |
Herrichten und Erschließen | ca. 400.000 € |
Bauwerk | ca. 13.000.000 € |
Außenanlagen | ca. 3.000.000 € |
Technik in Außenanlagen | ca. 800.000 € |
Baunebenkosten | ca. 2.800.000 € |
Gesamtsumme | ca. 20.000.000 € |
*Stand: 01.08.2022
Finanzierung und Spenden
Die Gesamtsumme von rund 20 Millionen Euro wird einerseits über ein Darlehen sowie über Eigenmittel des Zoos und andererseits über Spenden finanziert. Unser Ziel ist es, 10 Prozent der Gesamtprojektkosten über Spenden zu finanzieren. Je mehr Spenden wir für das Projekt sammeln können, desto geringer fällt die Summe der benötigten Eigenmittel aus. Das schafft wiederum Raum für andere notwendige Bauprojekte im Zoo. Bereits eingeworbene Spendenmittel belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro (Stand: 25. November 2022).
Finanzierung | |
Kredit | 12 Mio. € |
Eigenmittel Zoo Dresden | 5,35 Mio. € |
Spende des Zoo-Freunde Dresden e.V. | 650.000 € |
Spendensammelaktion | 2 Mio. € |

Terminplanung
→ Freigabe Vorplanung: Mai 2020
→ Entwurfsplanung: September 2020
→ Einreichen Bauantrag: Oktober 2020
→ Baugenehmigung: März 2021
→ Baustart: Juli 2021
→ Grundsteinlegung: April 2022
→ Fertigstellung Rohbau: November 2022
→ Einbau Spritzbeton Innenhof : April / Mai 2023
→ Einbau Dachabdichtung: April 2023
→ Einbau Netzkonstruktion Innenhof: Mai 2023
→ Einbau ETFE Foliendächer: Juni 2023
→ Bauzeit insgesamt etwa 26 Monate
→ Geplante Eröffnung Orang-Utan-Haus: Frühjahr 2024

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