Haustier
Das Watussirind ist eine Hausrindrasse aus Ostafrika. Wie von allen Hausrindern ist auch beim Watussirind die Stammform der ehemals auch in Europa heimische, ausgestorbene Auerochse. Daneben kam es zu Kreuzungen mit den in Indien domestizierten Buckelrindern, den Zebus. Das Watussirind ist über 5000 Jahre alt. Das einzige Merkmal auf das bei dieser Rasse gezüchtet wurde, ist die Horngröße. Alle anderen Merkmale spielen eine untergeordnete Rolle. So gibt es Tiere der Rasse in verschiedenen Farben. Tiere mit besonders großen Hörnern gelten als sehr wertvoll. Sie wurden und werden in Ostafrika zum Teil als Zahlungsmittel eingesetzt. Außerdem werden sie nicht geschlachtet. Man nutzt die Tiere zur Milchgewinnung oder zum Aderlass. Das Blut wird anschließend mit Milch gemischt getrunken.
Hirtenkultur
Watussi ist ein veralteter Begriff für Tutsi, die traditionellen Rinder-Hirten in Ruanda. Neben den Tutsi gibt es eine Vielzahl von Ethnien, die ein Leben als Rinderzüchter und Hirten führen. So hat diese Lebensweise im gesamten Ostafrika eine lange Tradition. Die Rinderzucht bildet hier die Grundlage der Versorgung. Wie bei den Tutsi, werden die Rinder aber nicht geschlachtet, sondern nur zur Ader gelassen und ihre gewonnene Milch getrunken. Beides sind wichtige Proteinquellen für die Bevölkerung im östlichen Teil Afrikas. Hirtenvölker gibt es vom Sudan bis in den Süden nach Kenia und den Westen nach Ruanda und Burundi. Dabei stellen die einzelnen Züchter vollkommen unterschiedliche Anforderungen an ihre Rinderrassen, weshalb sich diese auch in ihrem Aussehen stark unterscheiden.