Wir sind viele!
Die Sperlingsvögel sind die mit Abstand größte Ordnung der Vögel. Von den über 10.000 bekannten Vogelarten gehören rund 5.700 zu den Sperlingsvögeln. Aufgrund dieser Artenvielfalt werden manchmal alle anderen Vögel als Nichtsperlingsvögel (Nonpasseriformes) bezeichnet. Diese Kategorisierung ist aber nicht systematisch und muss daher aus biologischer Sicht abgewiesen werden.
Innerhalb der Sperlingsvögel können verschiedene Unterordnungen unterschieden werden. Allerdings stellt die Unterordnung der Singvögel die bedeutendste dar und umfasst mit 4.000 Arten auch den Großteil der Sperlingsvögel. Die Mehrheit dieser ernährt sich von Wirbellosen und Samen. Nur wenige Arten fressen Früchte, das besonders in den Tropen, und die Würger sogar größere Wirbeltiere.
Klein, aber oho
Im Vergleich mit anderen Vogelordnungen sind die Vertreter der Sperlingsvögel eher kleine Vögel. Der größte Sperlingsvogel ist der einheimische Kolkrabe mit einer Körperlänge von über 60 cm. Einige Paradiesvögel können eine deutlich höhere Gesamtlänge erreichen, allerdings besitzen diese dann sehr lange Schwanzfedern, welche den Großteil der Gesamtlänge ausmachen. Im Gegenzug sind die auch in Deutschland lebenden Goldhähnchen mit 8 cm die kleinsten Vertreter der Sperlingsvögel.
Dennoch sind viele Arten sehr beliebt und bekannt, was unter anderem an ihrem Erscheinungsbild liegt. Innerhalb der Sperlingsvögel sind einige der buntesten und extremsten Gefieder der Vogelwelt zu beobachten. Besonders die in Nordaustralien und Neuguinea heimischen Paradiesvögel machen ihrem Namen alle Ehre.
Hört, hört!
Der Gesang ist vielleicht das markanteste Merkmal der Sperlingsvögel. Besonders die Untergruppe der Singvögel besitzt eine in der Vogelwelt einmalige Fähigkeit des Gesangs und der Kommunikation. Die Anatomie dieser Vögel ist neben dem Flug besonders an das Singen angepasst. Die Laute entstehen im Stimmkörper, dem Syrinx. Dieser liegt bei den meisten Arten an der Aufspaltung der Luftröhre in die beiden Hauptbronchien. Hier wird der Gesang über aktiv steuerbare Membranen erzeugt. Teilweise können die Membranen beider Seiten unabhängig bewegt werden und ermöglichen es dem Vogel so, zweistimmig zu singen. Für viele Arten ist der Gesang ein artspezifisches Merkmal und kann daher zur Bestimmung genutzt werden.